
Intuitive Ernährungsweisen begegnen uns immer mal wieder. Jeder setzt sie individuell um oder interpretiert einfach selbst hinein, wie sie umgesetzt werden sollen. Doch intuitiv essen ist mehr, als einfach nur zu essen, was man gerade will. Gegner dieser Ernährungsweise heben die Finger und sagen, dass dies gefährlich sein kann. Doch wie geht intuitive Ernährung? Wie setzt man sie richtig um? Muss etwas beachtet werden? Und wie mache ich es, wenn ich chronisch krank bin? Genau dies erklärt Dr. Antonie Post in ihrem Buch. Und hier bleiben keine Fragen offen!
(enthält Werbung) Bestimmt ist auch dir die intuitive Ernährungsweise im Alltag schon mal begegnet. Und vielleicht warst du auch ein wenig verwirrt. Einfach essen, wonach einem ist und die Pfunde purzeln? So einfach ist es natürlich nicht. Intuitiv essen ist keine Diät, mit der mal eben Gewicht reduziert wird. Was alles wichtig ist, erklärt die Autorin im Buch.
Die sehr persönliche Note der Autorin gefällt mir gut. Sie hat leider selbst Erfahrungen mit Diäten, Essstörung, chronischen Erkrankungen sowie einer Histaminintoleranz und Mastzellaktivierungssyndrom machen müssen. Doch sie hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt. Anhand ihrer eigenen erlebten Probleme nimmt sie den Leser an die Hand und zeigt, wie Ernährung, Bewegung und das Leben selbst wieder einen Mehrwert bieten können. Auch das persönliche Mindset gehört mit dazu. Daran kann jeder wunderbar arbeiten.
Mir gefällt sehr gut, dass Dr. Antonie Post für das Prinzip der Mäuseschrittchen ist. Veränderungen sind wichtig und richtig. Doch gleich alles auf einmal zu machen, wozu wir meist tendieren, überfordert oder frustriert oft. In kleinen, nicht störenden Mini-Schrittchen lassen sich neue Routinen viel besser umsetzen und beibehalten. Hier ist es vollkommen egal, ob man dick, dünn oder mit Diäterfahrungen einsteigt. Die intuitive Ernährungsweise ist für jeden geeignet.
Auch Long Covid und das chronische Fatigue-Syndrom werden im Buch aufgegriffen. Die Autorin zeigt, was eine Hilfestellung bieten kann und macht auch klar, dass Tiefkühlgerichte ab und an die Rettung sein können, gerade wenn nichts mehr geht. Und der oft von allen Seiten gut gemeinte „Tritt in den Hintern“ ist hier völlig unangebracht! Sätze wie „Du bist nicht faul und es ist auch nicht deine Schuld“ machen dem Leser klar, dass die Erschöpfung real ist. Erreichbare Miniziele sind hier enorm wichtig!
Fazit:
Mir gefällt sehr gut, dass im Buch an sämtliche Lebensbereiche gedacht wurde. Neben der Ernährung an sich steht auch ganz viel Selbstliebe und Körperakzeptanz im Vordergrund. Die Autorin fragt den Leser im Buch zurecht, wie man seinen Körper gut behandeln soll, wenn man ihn nicht mag oder vielleicht selbst sogar hasst. Hier spielt der eigene Selbstwert eine sehr große Rolle. Im Buch wird auch auf Social Media eingegangen und welche Gefahren dort lauern. Denn das uns vermittelte vermeintliche perfekte Bild ist eben nicht das, wonach wir streben sollten.
Auch das Thema Stress kommt im Buch nicht zu kurz. Dr. Antonie Post zeigt, wie jeder seine eigenen Prioritäten erkennen und auch durchsetzen kann.
Die Ansichtsweise der Autorin, lieber „Balance und Flexibilität statt Verbote und Extreme“ walten zu lassen, ist sehr ausführlich beschrieben und kann sicher vielen eine sehr gute Hilfestellung bieten. Gerade in Verbindung mit Intoleranzen, Allergien, verbotenen Lebensmitteln und Verzicht.
Dr. Antonie Post, Intuitiv essen, gesünder werden, besser leben: Bei chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, PCOS, Allergien & Co, broschiert, Südwest Verlag, ISBN: 978-3517103549
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