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Rezension des Buches „Fett - Das geheime Organ“ von Mariëtte Boon und Liesbeth van Rossum
Dienstag, 23. März 2021 - in Rezensionen
Körperfett ist ein Thema, über das gerne geschwiegen wird. Wer zu viel hat, hat das Gefühl, die Blicke auf sich zu ziehen. Wer zu wenig hat, wird direkt als krank abgestempelt. Doch wie sieht die richtige Balance aus? Und wie kann jeder etwas dafür tun, ein gesundes Maß zu erreichen, ohne gleich einen Marathon bestreiten zu müssen? Bereits der Titel macht klar, das Fett selbst ein Organ ist. Daher bringen Pauschalisierungen hier gar nichts. Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, warum manche Menschen leicht an Fettmasse zunehmen und andere eher nicht.
Der Leser wird Stück für Stück immer tiefer in die wichtige Bedeutung des Körperfettes geführt. Zu Beginn geht es um die Geschichte des Fetts und seine Bedeutung in der Evolution. Anschließend wird erläutert, warum Fett ein unverzichtbares Speicherorgan für uns ist. Hier gibt es auch die erste persönliche Erzählung, die deutlich macht, wie wichtig Fett für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden ist. Weitere Erfahrungsberichte folgen im Buch.
Im dritten Kapitel widmen sich die Autorinnen dem Thema „Fett als Hormonfabrik“. Dieses Thema hat mich besonders interessiert. Eingeleitet wird dieser Teil von einem Erfahrungsbericht zu einem Mädchen, das immer hungrig ist. Anhand des Beispiels wird klar gezeigt, wie wichtig unsere Sättigungshormone sind. Ohne diese sind wir der Nahrungsaufnahme nahezu hilflos ausgeliefert. Der Bericht zeigt zudem deutlich, wie kränkend es ist, andere vorzuverurteilen. Bei gesundheitlichen Problemen hat man bereits genug damit zu tun, diese lösen zu wollen. Folgen dann immer und immer wieder Kommentare, missbilligende Blicke und mehr macht es dies nicht einfacher. Die Autorinnen zeigen, dass es durchaus Mechanismen gibt, die schwer von uns zu beeinflussen sind. Durch den wissenschaftlichen Inhalt des Buches kann meiner Meinung nach Verständnis geschafft werden. Denn nicht jeder, der Dick ist, hat einfach „nur“ zu viel gegessen oder sich zu wenig bewegt. Es gibt weitaus mehr Punkte, die hier eine wesentliche Rolle spielen.
Weitere sehr interessante Themen im Buch sind die Zusammenhänge zwischen dem Fettanteil im Körper und der Fruchtbarkeit, Sättigungs- und Hungergefühle, unser Stoffwechsel (besonders, das Thema braunes Körperfett), der Biorhythmus und natürlich auch Stress. Besonders interessant fand ich in diesem Kapitel die erläuterten Zusammenhänge zwischen dem Cortisolspiegel und der Umverteilung vom Körperfett.
Fazit:
Mir gefällt sehr gut, wie die beiden Autorinnen sensibel, aber auch mit direkten Lösungsansätzen an das Thema Übergewicht und Adipositas herangehen. Der Leser wird nicht vorverurteilt, da die Gründe für Übergewicht sehr umfangreich sind. Einfach und verständlich werden Diäten und der Jo-Jo-Effekt erläutert und auch auf die psychischen Folgen wird eingegangen.
Auch präventiv ist das Buch von großem Nutzen. Nur wer weiß, wie sein Körper funktioniert und ihn versteht, kann individuell auf die eigenen Bedürfnisse eingehen.
Die Themenvielfalt im Buch ist sehr groß. Der Inhalt ist teils sehr wissenschaftlich, aber erstaunlich verständlich formuliert.
Ein Buch, das meiner Meinung nach wunderbar das Thema Fett als geheimes Organ aufgreift und jeden zum Nachdenken anregen kann.
Mariëtte Boon und Liesbeth van Rossum, Fett - Das geheime Organ: Körperfett verstehen, gesund und schlank leben - Überraschende Erkenntnisse über einen ungeliebten Teil unseres Körpers - Warum die eine dick wird und die andere nicht, Heyne Verlag, broschiert, ISBN: 978-3453207356
Rezension von Katharina Rau