Beantwortung der Frage eines Blog-Lesers, Thema „Was hat es mit dem Veganuary auf sich?“

Veröffentlicht am 4. Januar 2020 um 10:57
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Ich hoffe, auch du bist gesund im Jahr 2020 angekommen. Das neue Jahr hat bereits begonnen und viele starten mit guten Vorsätzen und hoch motiviert in den Januar. Oftmals wird sich vorgenommen, mehr Sport zu treiben. Andere wiederum möchten sich gesünder ernähren, sich in mehr Achtsamkeit üben oder etwas für die Umwelt tun. Eine vegane Ernährungsweise wird immer beliebter. Gründe wie Tier- und Umweltschutz spielen hierbei eine wichtige Rolle. Doch wer sich vegan ernähren will, muss einiges beachten, um keinen Nährstoffmangel zu bekommen. Die Frage eines Bloglesers möchte ich heute aufgreifen und natürlich auch beantworten.

Vor Kurzem erreichte mich folgende Nachricht von Clemens:

„Hallo, ich möchte in das Jahr mit guten Vorsätzen starten und mich unter anderem gesünder ernähren. Online habe ich das Wort „Veganuary“ gelesen und frage mich, was genau dahinter steckt. Vielleicht können Sie das Thema auf Ihrem Blog aufgreifen?“

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Gerne möchte ich auf die Frage von Clemens antworten.

Was steckt hinter dem Veganuary?

Wie bereits genannt, wird eine vegane Ernährungsweise immer beliebter. Bei Veganuary handelt es sich um eine registrierte und gemeinnützige Organisation aus Großbritannien, die eine vegane Lebensweise vermitteln und bekannter machen möchte. Das Wort Veganuary setzt sich aus „vegan“ und dem englischen Wort „January“ zusammen. Das Ziel ist also, sich im Januar für 31 Tage vegan (also rein pflanzlich) zu ernähren. Es geht darum, den veganen Lebensstil für einen Monat auszutesten. Auch für das restliche Jahr wird angeboten, eine vegane Ernährung auszuprobieren.
Da das natürlich ohne Vorwissen nicht so einfach ist, kann sich jeder auf der Homepage der Organisation mit einer Mailadresse anmelden. Anschließend sollen Rezepte, ein Kochbuch und zahlreiche Tipps zugeschickt werden.
Jeder soll so die vegane Ernährung austesten, spüren was sich im Körper verändert und selbst Resultate daraus ziehen können.

Vegan bedeutet nicht automatisch gesund

Auch verschiedene Supermärkte und Drogerien ziehen bei dem Trend mit und bieten zahlreiche vegane Lebensmittel an. Diese werden vermehrt in der Werbung dargestellt und sollen den Verbraucher zum Kauf animieren.
Als Diätassistentin gebe ich dir den Tipp, sich die Zutatenlisten, besonders bei Fertiggerichten, genau anzusehen. Vegan bedeutet nicht immer, dass die angebotenen Lebensmittel auch gesund sind. Viel zu viele enthaltene Fette und Kohlenhydrate in den Lebensmitteln können unter Umständen zur Gewichtszunahme führen. Eine Nuss-Nugat-Creme wird nicht gesünder, nur weil das Milchpulver in der veganen Variante fehlt.
Auch chemische zugesetzte Inhaltsstoffe können sich negativ auf den Körper auswirken. Einige Hilfsstoffe sind industriell notwendig, um dem Produkt eine passende Konsistenz zu verpassen. Dies gelingt beispielsweise durch Emulgatoren oder Verdickungsmittel. Bei sogenannten „Imitat-Produkten“ sind häufig Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Konservierungsmittel zugesetzt.
Du solltest dich zudem nicht von aufgedruckten Siegeln verwirren lassen. Lebensmittel wie beispielsweise Kartoffelchips, Ketchup, Erdnussbutter, Sorbet und Marmelade sind meist von Natur aus vegan. Die Verzehrmenge ist ausschlaggebend, da ein übermäßiger Konsum dieser Produkte natürlich zu einer Gewichtszunahme führen kann.

Die Vielfalt von veganen Alternativprodukten

Mittlerweile gibt es eine breite Palette an veganen Alternativprodukten. Eingelegte Lebensmittel wie Jackfruit oder Bananenblüten, Tofu und vegane Burger-Patties werden als Ersatzprodukte für Fleisch angeboten. Joghurts auf Kokos- oder Cashewbasis, Soja-, Hafer- und Mandelcreme und Drinks auf Basis von Getreide oder Nüssen und Saaten sollen Milchprodukte ersetzen. Die Auswahl an solchen Produkten ist wirklich groß geworden. Wer sich intensiver mit der veganen Ernährungsweise auseinandersetzt und die Lebensmittelauswahl verträgt, kann mit sorgfältig ausgewählten veganen Alternativprodukten einen sehr abwechslungsreichen und leckeren Speiseplan gestalten. Wichtig ist, sich notwendiges Wissen anzueignen und genau zu wissen, auf welche Vitamine und Mineralstoffe geachtet werden muss.

Alternativer Ernährungsvorschlag

Wenn du dich einfach gesund ernähren und etwas abnehmen möchtest, dich dabei allerdings nicht intensiver mit der Ernährung auseinandersetzen willst, dann ist die vegane Ernährungsweise eher nicht für dich geeignet. Dir empfehle ich eine ausgewogene Mischkost in Kombination mit regelmäßiger Bewegung. Hier kannst du natürlich auch vegetarische Mahlzeiten wie Gemüseeintöpfe, Salatvariationen sowie Nudeln oder Reis mit Gemüse zu dir nehmen. Auch vegane Produkte wie Brotaufstriche, Gemüsebratlinge und Getreide- und Nussdrinks kannst du mit in die Ernährung einbauen. Wenn doch einmal Fleisch auf den Tisch kommt, sollte auf die Herkunft und Aufzucht geachtet werden. Besser ist es, seltener und qualitativ hochwertiges Fleisch zu verzehren. Auch beim Fisch solltest du auf die Qualität achten.

Sonderstellung: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien

Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien nehmen meiner Meinung nach eine besondere Stellung ein. Sie sollten in Absprache und Zusammenarbeit mit einer Ernährungsfachkraft Ihre Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich mit verträglichen Lebensmitteln gestalten. Einfach so einem Trend zu folgen, sei es Paleo, Low Carb oder die vegane Ernährung, kann sich hier durchaus auch mal negativ auf die Gesundheit auswirken.

Ich danke Clemens für das Interesse und freue mich auf weitere spannende Fragen, die auch im Jahr 2020 meinen Blog bereichern werden!

 

© Bild und Text Individuelle Ernährungsberatung